10/4/2025

Eine Installation, die Raum lässt

Robert Wilson – Mother: Eine Installation, die Raum lässt

Mitten in der Innenstadt, im Castello Sforzesco – dort, wo Michelangelos unvollendete Pietà Rondanini steht – haben wir eine Arbeit erlebt, die uns überrascht hat. Mother von Robert Wilson ist keine Ausstellung, kein Theater, kein klar definierter Raum – es ist ein Zustand. Dreissig Minuten lang begleitet man eine Choreografie aus Licht, Klang und Stille. Musik von Arvo Pärt. Nichts bewegt sich schnell, nichts erklärt sich sofort. Und genau das hat uns fasziniert.

Wilson spricht davon, dass Licht eine eigene Stimme hat. Dass es nicht nur beleuchtet, sondern erzählt. Das war spürbar. Es ging nicht um Objekte, sondern um das, was zwischen ihnen liegt: Pausen, Rhythmen, Andeutungen. Eine visuelle Meditation, die mehr Fragen stellt als Antworten gibt – und vielleicht gerade deshalb so viel Raum lässt.

Im Kontext der Design Week, wo vieles auf Performance und Präsentation ausgelegt ist, war das ein wohltuender Kontrapunkt. Mother macht nichts mit einem, was man benennen kann. Aber es bleibt da. Wie ein Nachklang. Und das ist selten genug.

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